Purwasser vs. Abrasiv - Wo liegen die Unterschiede?

28.04.23, 01:53

Wasserstrahlschneiden wird als hocheffektives und präzises Verfahren in vielen Branchen eingesetzt. Zwei Techniken zum Schneiden von Wasserstrahlen sind das Reinwasserschneiden und das Abrasivschneiden. Beide haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile und sind nicht immer für jeden Werkstoff geeignet.

Im Blogbeitrag zu Purwasser vs. Abrasiv möchten wir Ihnen die Unterschiede zwischen Reinwasserschneiden und Abrasivschneiden näher bringen. Unsere Experten erklären Ihnen, welche Materialien sich für die jeweilige Methode eignen. Wir zeigen Ihnen, welche Anwendungen es für beide Verfahren gibt. 

Purwasser vs. Abrasiv – Was ist richtig?

Das Wasserstrahlschneiden erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Es wird in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt. Von der Luft- und Raumfahrt über den Automobilsektor bis hin zur Bau- und Architekturbranche - sie alle nutzen Wasserstrahlschneiden. 

Für viele Nutzer stellt sich zunächst die Frage: Purwasser vs. Abrasiv? Beide Verfahren haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Wasserstrahlschneiden wird Hochdruckwasser mit oder ohne Abrasivpartikel vermischt.

Bei der Wahl der passenden Methode für Ihr Projekt sollten Sie sich einiger wesentlicher Unterschiede zwischen beiden Verfahren bewusst sein. 

Quelle:   http://www.prolaser.org/wasserstrahlschneiden_technologie.html 

Hohe Schnittqualität durch Reinwasserschneiden

Da beim Purwasser-Schneiden keine Hochdruck-Schleifmittel zugegeben werden müssen, ist es ein schönerer Prozess als das Abrasivschneiden. Im Vergleich Purwasser vs. Abrasiv kommt es zu weniger Material-Verunreinigungen. 

Auch ein übermäßiger Verschleiß der Werkzeugteile kann mit Purwasser verhindert werden. Das kann unter Umständen Ihre Wartungskosten deutlich senken.

Aufgrund des geringeren Kegelwinkels und des Fehlens einer Wärmeeinflusszone (WEZ) bietet das Reinwasserschneiden auch eine höhere Schnittqualität. Allerdings eignet sich dieses Verfahren nur selten zum Schneiden härterer Materialien.

Es schließt nicht aus, dass Keramik, Stein oder Metalllegierungen bearbeitet werden können. Doch hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Schnittgeschwindigkeit massiv verringert werden muss.

Es gibt aber auch eine Reihe an Materialien, die nur durch einen Reinwasserzuschnitt bearbeitet werden können. Dazu etwa zählen:

  • Schaumstoff
  • Gummi
  • Spezielle Kunststoffe
  • Holz
  • Mischmaterialien
  • Gewebe

Bei Werkstoffen wie diesen muss ein Hochdruckstrahl mit Reinwasser verwendet werden. Von ihren Materialeigenschaften sind sie zu weich für ein Schleifmittel. Ein Schleifmittel kann die Werkstoffe beim Schneidvorgang stark schädigen. Im Vergleich Purwasser vs. Abrasiv hat hier das Schneiden mit Reinwasser die Nase vorne.

Weitere Vorteile des Reinwasserschneidens sind kürzere Produktionszyklen durch geringe Einrichtungsanforderungen. Durch feinere Schnitte entsteht weniger Materialabfall als beim Abrasivschneiden. Die Fugen erfordern - sofern das Projekt es bedarf - nur eine geringe Nachbearbeitung.

Bei Purwasser vs. Abrasiv verursacht das Reinwasserschneiden geringere Unterhaltskosten, da keine zusätzlichen Verbrauchsmaterialien benötigt werden. 

Die Verwendung von reinem Wasser zum Schneiden hat jedoch auch Einschränkungen. Dazu gehört etwa die maximale Werkstückgröße, die geschnitten werden kann. Für härtere Materialien wie Metalle ist das reine Wasser ebenfalls eher ungeeignet. Höhere Drücke reichen bei härteren Werkstoffen oft nicht mehr aus.

Messerscharf: Verwendung von Abrasiv

Doch auch beim Purwasser vs. Abrasiv kann das Schleifmittel mit einigen positiven Eigenschaften punkten. Der Vorteil des Wasserstrahlschneidens mit einem Abrasivmittel besteht darin, dass es eine Vielzahl von Materialien schneiden kann. Dazu gehören Werkstoffe aus:

  • Metall
  • Verbundstoff
  • Kunststoff
  • Gestein
  • Glas 

Die Abrasivpartikel werden im Düsenkopf mit Wasser vermischt und mit sehr hoher Geschwindigkeit auf das Material gedrückt. So kann zunächst eine Fuge, anschließend der Schnitt im dicken Material entstehen. Je nach Art und Menge des verwendeten Schleifmittels kann das aber zu Lasten der Schnittqualität gehen. Aufgrund der Reibung entsteht beim Abrasiv-Wasserstrahl eine WEZ.

Durch die Zugabe von Abrasivmitteln können auch noch härtere Materialien wie Edelstahl und Titan geschnitten werden. Im Vergleich zum Schneiden mit Purwasser vs. Abrasiv braucht es für derart robuste Werkstoffe ein Schleifmittel. 

Es gibt zahlreiche Schleifmittel, die zum Schneiden dem Wasser beigemischt werden können. Die gängigsten sind Aluminiumoxid, Glaspartikel oder Siliziumkarbid. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, werden häufig Kombinationen aus mehreren Schleifmitteln verwendet. 

Beispiele für Kombinationen sind Kalziumkarbonat und Siliziumkarbid, Aluminiumoxid und Kalziumkarbonat, Glasscherben und Glasperlen sowie Aluminiumoxid und Kalziumkarbonat. Es gibt auch andere Schleifmittel, die je nach ihrer Verwendung variieren können, wie Gips, Kohlesand oder Granat. 

Allerdings ist das Schneidverfahren inklusive Abrasiv mit höheren Unterhaltskosten verbunden. Aufgrund der Verwendung eines Abrasivmittels sind die Verschleißraten bei Bauteilen wie Schneidköpfen größer als bei dem Purwasser-Pendant. 

Einsatzgebiete von Wasserstrahlschneiden

Der Vergleich Purwasser vs. Abrasiv zeigt, dass sowohl das Abrasivschneiden als auch das Reinwasserschneiden Vor- und Nachteile haben. Das Schneiden mit Abrasiv ist am besten für härtere Materialien wie Metall und Stein geeignet. Weichere Materialien wie Schaumstoff oder Gewebe werden besser mit Purwasser bearbeitet.

Die Wahl zwischen beiden Verfahren hängt von dem zu schneidenden Material, der erforderlichen Genauigkeit und der gewünschten Kosteneffizienz ab. 

Beide Verfahren werden in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt. Beispiele dafür sind die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt und die Baustoffindustrie. Auch die Herstellung medizinischer Geräte, die Schmuckherstellung oder die Bekleidungsproduktion fallen darunter. Für sie alle stellt sich die Frage: Purwasser oder Abrasiv?

Haben Sie noch weitere Fragen?

Mit diesem Wissen können Sie eine fundierte Entscheidung treffen, welches Verfahren für Ihre Bedürfnisse geeignet ist. Sollten Sie dennoch weitere Fragen zu Purwasser vs. Abrasiv oder einem anderen Thema haben, können Sie sich gerne an unsere Experten von Eckert Cutting wenden. Sie können hier mit uns in Kontakt treten. Wir freuen uns auf Sie!

 

FAQ

Acetylen ist eine chemisch instabile Verbindung, die spontan bei ungefähr 309 Grad Celsius zerfällt. Daher muss es unter kontrollierten Bedingungen gelagert und transportiert werden, um gefährliche Zersetzungsreaktionen zu vermeiden.


Um eine sichere Zündung zu gewährleisten, wird beim Brennschneiden die Reihenfolge, zuerst Sauerstoff und dann Acetylen, eingehalten. Sauerstoff vor dem Acetylen führt zu einer konzentrierten und reaktionsträchtigen Flamme, die das Acetylen effektiv entzündet. Auf diese Weise wird die hohe Temperatur erzeugt, die für das Schneiden des Materials erforderlich ist.


Beim Brennschneiden fungiert Acetylen als Zündgas und dient als Brenngas. Es wird mit Sauerstoff kombiniert und entzündet, um eine hohe Temperatur und Flamme zu erzeugen. Es entsteht eine Flamme mit hoher Hitze, die das zu schneidende Material schmilzt und durch den Druck des Sauerstoffs aus der Schnittfuge bläst, um einen Schnitt zu erzeugen.


Abhängig von den spezifischen Druck- und Gasverhältnissen kann ein Acetylen-Sauerstoff-Gemisch eine Flammentemperatur von bis zu 3.500 Grad Celsius erreichen. Die hohe Temperatur ermöglicht das Schmelzen und Brennschneiden verschiedener Metalle und Materialien.


Faktoren wie das Schneidverfahren, der zu bearbeitende Werkstoff und die Dicke des Materials bestimmen die genauen Druckeinstellungen für den  Acetylen-Sauerstoff-Brenner. Die üblichen Druckwerte für Sauerstoff betragen zwischen 2 und 6 bar und für Acetylen zwischen 0,5 und 1,5 bar.


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